Bergenie

Mit Bergenien verhält es sich wie mit Spinat oder Koriander: es gibt Leute die sie toll finden und andere die sie strikt ablehnen. Bei Letzteren haben sie meist das Image von verstaubten Grossmutter- oder Friedhofspflanzen.

Ich will hier jedoch eine Lanze brechen für dieses tolle Gewächs! Es gibt nicht viele Gartenpflanzen die so anspruchslos und widerstandsfähig sind, dabei auch noch schön blühen und mit immergrünen Blättern punkten. Das Steinbrechgewächs stammt aus den Gebirgszügen des Himalaya und wächst bei uns sowohl an sonnigen wie halbschattigen Plätzen gut. Auch in puncto Boden sind Bergenien nicht anspruchsvoll: ausser auf nassen Lehmböden und reinen Sandböden wachsen sie fast überall. Die Blüten in Weiss, Rosa oder kräftigem Pink erscheinen ab Februar bis April und beide der Sorte ‘Herbstblüte’ auch nochmal im September! Die immergrünen, ledrigen Blätter vieler Sorten verfärben sich zudem im Winter in schönen Rot- und Brauntönen.

Bergenien gehören auch zu den sehr pflegeleichten Stauden. Sie benötigen z.B. keinen regelmässigen Rückschnitt im Herbst oder Frühjahr, es reicht hin und wieder alte Blätter auszuzupfen. Werden die Pflanzen älter bilden sie längere Triebe die an der Basis verkahlen, hier hilft ein Zurückschneiden damit sie wieder dicht und buschig wachsen. Schädlinge machen im Grossen und Ganzen einen Umweg um Bergenien, nur der Dickmaulrüssler kann Probleme bereiten. Der Käfer liebt die ledrigen Blätter und knabbert sie vom Rand her an.

Es gibt unter den Bergenien Zwerge von 10-15cm, aber auch üppige Sorten die bis zu 40cm hoch werden. Dadurch ergeben sich auch unterschiedlichste Verwendungsmöglichkeiten für Bergenien: die kleineren kann man z.B. im klassischen Steingarten oder in Töpfen und Kästen verwenden oder am Rand kleiner Beete. Die kräftigen Sorten eignen sich auch als Bodendecker am Gehölzrand und zum Strukturieren in Staudenbeeten. Dort bieten sie einen schönen Kontrast zu feinen Strukturen wie Gräsern oder Farnen. Sie sehen – es gibt viele Gründe Bergenien zu pflanzen!